Energiewende und fallende Strompreise machen RWE und Eon zu schaffen
Deutschlands größte Energieversorger RWE und Eon leiden unter der Energiewende und fallenden Strompreisen. Die kurz hintereinander vorgelegten Bilanzen für das Jahr 2014 sprechen diesbezüglich eine deutliche Sprache: Der Jahresüberschuss des Essener Energieriesen RWE ging im Vergleich zum Vorjahr um 45 Prozent zurück, während Konkurrent Eon aufgrund hoher Abschreibungen für 2014 gar mit einem Rekordverlust in Millardenhöhe aufwartete. Beide Versorger leiden zudem unter rückläufigen Umsätzen und einem hohen Schuldenstand, durch den der Spielraum für dringend benötigte Zukunftsinvestionen begrenzt ist.
Strompreisverfall stürzt einstiges Kerngeschäft in die Krise
Die Kraftwerksparten mit dem einst besonders margenträchtigen Stromerzeugung sind aufgrund des Booms von Ökostrom und dem damit einhergehenden Preisverfall beim Strompreis zu Verlustbringern geworden. Allerdings müssen sich beide Unternehmen vorwerfen lassen, zu lange auf Atomkraft und Kohle und zu spät auf das Thema regenerative Energien gesetzt zu haben. Auch kostspielige Investitonen im Ausland brachten nicht den gewünschten Erfolg. Kraftwerke oder Tochtergesellschaften in anderen Ländern wurden zwischenzeitlich mit Verlust wieder verkauft oder verloren drastisch an Wert. Eine Studie im Auftrag der Umweltschutzorganisation Greenpeace zur Zukunft der Energieversorger sieht die Fehler klar auf Seiten der Versorger und zeichnet ein düsteres Bild über die Zukunft der einstigen Branchenriesen.
Hoffnung auf Staatshilfe bei RWE und Eon
Auf der Suche nach Auswegen aus der Misere machen sich die großen Energieproduzenten seit langem dafür stark, vom Staat Subventionen dafür zu bekommen, dass ihre konventionellen Kraftwerke ständig im Reservebetrieb bereitstehen, falls zu bestimmten Zeiten Verbrauchsspitzen nicht anders abgefangen werden können. Aufgrund der beinahe einhelligen Ablehnung in allen Parteien stehen die Chancen dafür allerdings schlecht. Und weiteres Unheil droht den Großkonzernen n den kommenden Jahren durch den Atomausstieg und die Kosten für den Rückbau der Atomkraftwerke, deren genaue Höhe schwer kalkulierbar ist und dementsprechend möglicherweise noch nicht ausreichend in den Bilanzen berücksichtigt ist.
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