Börsen-Strompreis in Deutschland weiter rückläufig
Der Strompreis in Deutschland ist günstig. Diese Aussage gilt zumindest dann, wenn man Großabnehmer ist und seinen Strom an der Strombörse in Leipzig bezieht. Im Mai 2014 lag der Börsen-Strompreis an der European Power Exchange (EPEX) bei netto 3,06 Cent pro Kilowattstunde im Schnitt bei sowohl im Vergleich zum April als auch zum Mai 2013 weiter rückläufig. Die Strompreise liegen damit in der Nähe des 8-Jahres-Tiefs, das Anfang des Jahres markiert worden war.
Strompreise im Großhandel auf Jahre hinaus im Keller?
Die niedrigen Börsen-Strompreise gelten nicht nur auf kurze Sicht. Stromversorger und sonstige Großabnehmer können bereits heute Stromlieferungen zu festen Preisen in der Zukunft vereinbaren. Selbst mit sechs Jahren Vorlauf zur Abnahme im Jahr 2020 liegt der heute verlangte Börsenpreis bei unter 3,5 Cent pro kWh. Der Börsen-Strompreis ist damit auf lange Sicht im Keller, auftreten können lediglich kurzfristige Schwankungen, die mit Tageszeit (hoher Verbrauch zu bestimmten Stoßzeiten) und Wetter (mehr oder weniger starke Produktion von Strom aus Wind und Solar) zusammenhängen.
Niedrige Börsen-Strompreise kommen nach wie vor nicht bei Verbrauchern an
Trotz historischer Tiefststände bei der Strombeschaffung sehen sich insbesondere Haushalte mit immer höheren Jahresrechnungen im Stromvergleich konfrontiert. Laut Bundesnetzagentur mussten trotz der seit langem anhaltenden Flaute im Großhandel Privatkunden im vergangenen Jahr Preissteigerungen von über 10 Prozent verkraften. Der Grund dafür: Der Kostenanteil der Produktion an den Gesamtkosten sinkt kontinuierlich, während insbesondere Steuern und Abgaben steigen und einen immer größeren Anteil einnehmen. So kommt es, dass von Endkunden zu bezahlende Preis pro kWh mit rund 30 Cent fast zehnmal so hoch ist wie die der Strom-Börsenpreis.
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