Unrentable Atomkraft: E.ON legt AKW Grafenrheinfeld vorzeitig still
Schlechte Zeiten für die Betreiber von AKWs in Deutschland. Aufgrund mangelnder Rentabilität schließt der Düsseldorfer Energieanbieter E.ON das Atomkraftwerk Grafenrheinfeld vor dem Ende der geplanten Restlaufzeit. Das Kraftwerk soll nach den Plänen von E.ON bereits im Mai 2015 und damit sieben Monate vor dem eigentlichen Laufzeitende vom Netz gehen. Der zuständige Verteilungsnetzbetreiber Tennet und die Bundesnetzagentur sind über das Vorhaben bereits informiert.
Weiterbetrieb von Grafenrheinfeld Verlustgeschäft für E.ON
Für die großen Kraftwerksbetreiber ist der Preisverfall beim Strompreis das Hauptproblem. Zudem leiden konventionelle Kraftwerke darunter, dass sie immer häufiger im Leerlauf sind, da Ökostrom vorrangig ins Netz eingespeist wird. Dazu kommt im Falle von Grafenrheinfeld, dass E.ON für den Weiterbetrieb inklusive Steuern rund 100 Millionen Euro in neue Brennstäbe investieren müsste, was durch die vorzeitige Stilllegung vermieden werden kann. E.ON und RWE fordern seit langem staatliche Förderungen dafür, dass viele ihrer Kraftwerke ständig als Ersatzkapazitäten für die weniger stabile Ökostromproduktion vorgehalten werden.
E.ON-Entscheidung platzt mitten in Diskussion um Versorgungssicherheit
Grafenrheinfeld ist neben Isar/Ohu bei Landshut und Grundremmingen im Kreis Günzburg eins von nur noch drei aktiven Atomkraftwerken in Bayern. Bereits vor der Entscheidung war vor allem in Bayern eine Diskussion um Stromversorgungssicherheit und die Notwendigkeit neuer Stromtrassen entbrannt. Einerseits besteht in Bayern die Sorge, dass es zu Engpässen in der Stromversorgung kommen könnte. Gleichzeitig gibt es im Freistaat erbitterten Widerstand gegen den Bau neuer Stromleitungen, über die vor allem aus Windkraft produzierter Strom aus Nord- und Ostdeutschland nach Bayern transportiert werden soll.
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