Sachverständigenrat fordert Ausstieg aus Kohleförderung bis 2050
Kommt nach dem Atomaustieg nun auch der Kohleausstieg? Zumindest, wenn es nach dem Willen des Sachenverständigenrates für Umweltfragen (SRU) geht, ist ein solches Szenario durchaus realistisch. Der Vorsitzende des von der Bundesregierung eingesetzten Gremiums, Martin Faulstich, fordert jedenfalls eine möglichst schnelle Abkehr von der klimaschädlichen Kohleverbrennung zur Stromerzeugung. Bundesregierung, Arbeitgeber und Gewerkschaften sollten nach dem Dafürhalten des Wissenschaftlers einen "Pakt für den Kohleausstieg" schließen und bis zum Jahr 2050 alle Kohlekraftwerke abzuschalten. Die meisten Kraftwerke könnten sogar schon den kommenden 15 bis 20 Jahren vom Netz gehen, ohne dass die Versorgunssicherheit in Deutschland gefährdet wäre.
Hoher Marktanteil von klimaschädlicher Braunkohle
Trotz Energiewende und massiven Ausbaus der regenerativen Energien in Deutschland stieg zuletzt der Anteil von Strom aus Stein- und Braunkohle. Insbesondere die äußerst klimaschädliche Braunkohle boomt, Braunkohlestrom erreichte 2013 den höchsten Wert seit der Wiedervereinigung. Zwar leiden auch die Betreiber von Kohlekraftwerken unter den im Vergleich gesunkenen Strompreisen im Großhandel, gleichzeitig profitieren sie aber davon, dass die Preise für Emissionszertifikate im Keller sind und so der Ausstoß von Kohlendioxid vergleichsweise geringe Kosten verursacht. Ob der klimapolitisch sicher sinnvolle Vorstoß des Sachverständigenrats eine Chance hat, ist angesichts der starken Kolhelobby in Nordrhein-Westfalen und den östlichen Bundesländern allerdings eher unwahrscheinlich.
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