BDEW: Staatsanteil am Strompreis 2016 mit 54 Prozent auf neuem Rekordhoch
Der BDEW (Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft) hat die einzelnen Bestandteile des Strompreises seit der Liberalisierung des Energiemarktes im Jahre 1998 analysiert. 2016 macht der Anteil an Steuern, Abgaben und Umlagen mehr als die Hälfte des Strompreises aus: satte 54 Prozent. Hier schlägt die Umlage für das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), also dem Ausbau der Netze für Ökostrom sowie die Förderung regenerativer Anlagen, mit 18,50 Euro zu Buche. Im Vergleich zu 2015 ist diese Umlage um 50 Cent erhöht worden. Der BDEW hat ermittelt, dass ein durchschnittlicher Haushalt mit einem jährlichen Verbrauch von 3.500 Kilowattstunden ungefähr 84 Euro im Monat zahlt, wovon 45 Euro Steuern sind.
Seit der Liberalisierung sind die Strompreise um 68 Prozent angestiegen
Insgesamt sind die Strompreise für Haushaltskunden seit 1998 um 68 Prozent erhöht worden. Denn nicht nur die EEG-Umlage ist von 0,08 Cent pro Kilowattstunde auf 6,35 Ct/kWh erhöht worden, sondern auch die Netzentgelte. Diese machen mittlerweile fast 25 Prozent des Strompreises aus. Auch hier ist die Erhöhung dem Ausbau bzw. der Modernisierung der Stromnetze zur Förderung der neuen Energien geschuldet. Die Netzentgelte sind allerdings nicht bundeseinheitlich, sondern sind von Region zu Region unterschiedlich.
Beschaffungskosten der Stromversorger sind hingegen gesunken
Während Steuern, Abgaben und Umlagen über die Jahre kontinuierlich angestiegen sind, haben sich die Beschaffungskosten der Energieversorger reduziert. Aufgrund niedriger Börsenpreise konnten die Unternehmen Strom günstig einkaufen. So sank der Anteil des Strompreises für Beschaffung und Vertrieb von 37 Prozent im Jahr 2009 auf 21 Prozent 2016. Aber der Rückgang des Anteils auf 21 Prozent ist nicht nur auf die Beschaffungsstrategie der Energieversorger zurückzuführen, sondern auch auf die Umgestaltung des Vertriebs. Durch die Verschlankung der Strukturen sowie die Optimierung von Prozessen konnte enorm viel eingespart werden.
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