Medien: Energiewende soll mit Krediten finanziert werden
In Zukunft könnte die EEG-Umlage sinken und damit den Preisauftrieb bei den Strompreisen deutlich bremsen. Zumindest würde es so kommen, wenn es nach den Plänen von Ilse Aigner, CSU-WIrtschaftsministerin von Bayern, ginge. Ihr Ministerium hat zum Ökostromausbau ein entsprechendes Grundsatzpapier vorgelegt, das der Süddeutschen Zeitung vorliegt.
Fonds könnte Mehrbelastungen der Energiewende auffangen
Sollten die Pläne der CSU in die Tat umgesetzt werden, könnte die EEG-Umlage im kommenden Jahr von derzeit 6,24 Cent pro Kilowattstunde auf unter 5 Cent sinken. Eine Familie mit einem Stromverbrauch von 4000 kWh würde damit pro Jahr um über 50 Euro im Jahr entlastet werden. Um dennoch den Verpflichtungen aus dem Erneuerbare-Energien-Gesetz gegenüber den Betreibern von Ökostromanlagen nachzukommen, die auf 20 Jahre garantierte Abnahmepreise beanspruchen, könnte ein Kapitalmarktfonds aufgesetzt werden.
Entlastung bei EEG-Umlage würde alle Verbraucher betreffen
Von einer veränderten Systematik würden nicht nur Kunden von Ökostrom profitieren, sondern alle Verbraucher, da die EEG-Umlage alle Stromtarife umfasst. Das Geld aus dem Fonds, mit dem der weitere Ausbau von Ökostrom mitfinanziert würde, müsste allerdings über die kommenden Jahre schrittweise von allen Stromkunden zurückbezahlt werden, allerdings würden die Belastungen zeitlich deutlich gestreckt.
Entscheidung über weiteres Vorgehen in der Energiewende liegt in Berlin
Ob die Pläne aus Bayern eine Chance haben, wird sich im Laufe des Jahres in Berlin entscheiden. Seit der Bundestagswahl liegt der weitere Fortgang der Energiewende in den Händen der SPD, die in Person von Parteichef Sigmar Gabriel das neue Ministerium für Wirtschaft und Energie unter sich hat. Gabriel will Medienberichten zufolge bis Ostern ein eigens Konzept vorlegen und muss dabei auch mit einem Auge nach Brüssel gucken. Die EU hatte zuletzt scharfe Kritik an der deutschen Ökostromförderung geübt und der Bundesrepublik ein Verfahren angedroht.
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